
Mit Verwunderung habe ich die harte, persönliche Kritik gegen mich von der ÖVP Oberndorf und der Liste Thür in den letzten Tagen in Bezug auf den Oberndorfer Fußballplatz gelesen.

Seit 2019 darf ich Bürgermeister unserer schönen Stadt Oberndorf sein und probiere trotz diverser Krisen (Corona, Grenzschließungen, Finanzdesaster der ÖVP-Bundesregierung, Veruntreuungsfall) das Beste für Oberndorf und alle Menschen, die hier leben, zu erreichen.

Politik heißt für mich Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg: Die beste Idee und Lösung gehört umgesetzt, egal von wem oder welcher Partei diese kommt.

Seit ich Bürgermeister bin, arbeiten wir an der Umwidmung für das neue Sportzentrum an der Lindach. Hier gilt mein ausdrücklicher Dank den Grundstückseigentümer-Familien, dass diese hier trotz der langen Zeit nach wie vor hinter dem Projekt stehen und ihre Grundstücke an die Gemeinde verpachten wollen. Das ist bei weitem nicht selbstverständlich!

Der vom Land Salzburg in einer Bewertung 2014 bevorzugte Standort Pabing, für den es vom Grundeigentümer ein OK gab, und wo heute viele Firmen ringsum angesiedelt sind, wurde im Wahlkampf 2014 von der ÖVP und Liste Thür so vehement bekämpft, dass er schlussendlich fallengelassen werden musste.
Im Nachhinein wurde trotz vorheriger Zusage des Nußdorfer Bürgermeisters bei einer Klausur der Gemeinde Nußdorf der Standort abgesagt, sprich eine Umwidmung verweigert.

Der Standort an der Lindach wurde 2016/2017 auf Vorschlag der damaligen ÖVP-Vizebürgermeisterin nach sorgfältiger Prüfung aller Alternativen als letzte Chance für einen Fußballplatz in Oberndorf von allen Parteien als Lösungsstandort akzeptiert. Andere Standorte (auch in der Gemeinde Göming!) standen seitens der Grundeigentümer nicht für eine Verpachtung zur Verfügung.

Faktum ist, dass der aktuelle Fußballplatz in der F.X. Gruber-Straße bereits seit den 2010er Jahren durch den damaligen Grundstückseigentümer Herrn W. für eine weitere Verpachtung nicht mehr zur Verfügung stand und daher die Pachtverlängerung ab Ende 2017 endgültig auslaufen und somit der OSK ohne Platz dastehen würde

Die Pacht zahlt übrigens zu 100% die Gemeinde.
Gleichzeitig war es das Bestreben von Herrn W. den Fußballplatz an einen Wohnungserrichter zu verkaufen, was aus seiner wirtschaftlichen Sicht verständlich ist.

Aus Mangel an Alternativen hat sich die Gemeindevertretung dann 2017 einstimmig auf den Standort Lindach geeinigt! Seither gab es einen Schulterschluss über Parteigrenzen hinweg und das Umwidmungsverfahren wurde in Angriff genommen - in enger Abstimmung mit dem Land Salzburg, wo inzwischen bereits DREI Landesräte für die Umwidmung zuständig waren: Astrid Rössler (Grüne), Sepp Schwaiger (ÖVP), Martin Zauner (FPÖ).

Ebenso hat die Gemeindevertretung im September 2017 einstimmig (auch mit den Stimmen der ÖVP und der NOW) beschlossen, das Grundstück des aktuellen OSK-Trainingsplatzes, der Bahn des
Eisschützenclub Oberndorf und eines Tennisplatzes von Herrn W. anzukaufen sowie den aktuellen Sportplatz in der F.X. Gruberstraße mittelfristig umzuwidmen. Auch konnte nochmals eine Pachtverlängerung für den ‚alten‘ Sportplatz erhalten werden.

2022 hat die Gemeindevertretung dann mehrheitlich - auch mit allen (

) Stimmen der ÖVP - die eigentliche Umwidmung des ‚alten’ Sportplatzes für den Wohnbau beschlossen.

In der Zwischenzeit hat die Genossenschaft, welcher nun der ‚alte‘ Sportplatz gehört, bereits zweimal (bis Juli 2026) dankenswerterweise die Pacht nochmals verlängert.

Dass das Widmungsverfahren für das Grundstück an der Lindach ein sehr schwieriges Verfahren werden wird, darauf wurde bereits 2017 hingewiesen. Dass es schlussendlich so lange gedauert hat, ist auch für mich unverständlich.

Mehr als verwundert hat mich nun die aktuelle Aussage der ÖVP-Vizebürgermeisterin, mit der sie die Finanzierung des neuen Sportplatzes in Zweifel zieht. Für mich ist dagegen ganz klar: Wenn wir eine positive Widmung durch das Land erhalten, werden wir auch die Finanzierung für das neue Sportzentrum stemmen!

Ich hoffe doch sehr, dass dieser Weg weiterhin auch von der ÖVP mitgetragen wird, wie es die Frau Vizebürgermeisterin noch in der letzten Gemeindevertretungssitzung gesagt hat. Wer den Konsens über Parteigrenzen hinweg aufkündigt, gefährdet mutwillig das ganze Projekt an der Lindach.

Trotz der unsachlichen und persönlichen Kritik von Teilen der ÖVP und der Liste Thür gegen mich, bleibe ich meiner Linie und der Linie der SPÖ-Oberndorf treu:

Wir arbeiten weiterhin ohne Anpatzen sachlich und vehement für die Umwidmung des Standortes Lindach.

Gemeinsam mit der OSK-Führung suchen wir eine Standort-Zwischenlösung, bis das neue Sportzentrum eröffnet werden kann.

Und ich freue mich, wenn wir zeitnahe eine positive Genehmigung der Umwidmung durch die ÖVP-geführte Landesregierung erhalten um dann endlich mit dem OSK gemeinsam in die Detail-Planung des Sportzentrums gehen zu können!
